In der großen Halle ist es laut: mehr als zehn Webmaschinen laufen gleichzeitig und rattern rhythmisch vor sich hin. Sekunde um Sekunde wachsen die Muster auf den Stoffbahnen, innerhalb weniger Minuten breitet ein weißer Adler seine Flügel aus.
Es wird immer mit zwei Fäden gewebt. Die lange, weiße sogenannte „Kette“ bildet die Basis. Der Schuss, also jener Faden, der abwechselnd einmal über und einmal unter den weißen Basisfaden gefädelt wird, ist bunt. So entstehen die Muster.
Manche Decken sind so detailverliebt, man kann sich kaum vorstellen, dass sie tatsächlich gewebt und nicht gedruckt wurden: „Unsere erste Fussenegger-Decke entstand nach Fotovorlage“, erinnert sich ehemalige Tirol Shop-Geschäftsführerin Claudia Pichler. Eine romantisch-verschneite Winterlandschaft war das Motiv: Dieses wurde von einer Designerin in mühevoller Detailarbeit am Computer gerastert und jeder Punkt definiert. Schließlich wurde eine Vorlage, ähnlich einer Druckplatte, erstellt. „Die Maschinen setzen die Vorlage dann um. Dass ein Stoff wirklich gewebt ist, erkennt man übrigens auch daran, dass das Motiv auf der Rückseite umgekehrt ist“, erklärt Griessmayer.