Ausgangsmaterial für alle Produkte ist beste Shetland- oder Kammgarnwolle, die zum Großteil in Österreich gesponnen und gefärbt wird. Gestrickt wird sie bei Stapf auf der Rundstrickmaschine – entweder schon gleich zu einem fertigen Pullover oder einer Jacke, oder vorerst „nur“ zur weiter verarbeitbaren Meterware. Schleicht sich beim Stricken ein Fehler ein, wird alles wieder aufgetrennt und neu gestrickt, um keine kostbare Wolle zu verschwenden und Abfälle zu vermeiden.
Als nächstes geht es für den Strick im wahrsten Sinn des Wortes rund: in der Walkerei wird er mit reinem Wasser so lange gewaschen, bis die Fasern verfilzen und sich verdichten. Und hier zeigt sich auch das wahre Können der Wörgler Walker – Pullover oder Jacken werden im XXL-Format gestrickt und erhalten erst durch den Walkprozess ihre endgültige Größe – bis zu 40% laufen die Stücke dabei ein. Wer schon einmal einen geliebten Wollpullover zu heiß gewaschen hat, kann erahnen, wie viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung es bedarf, um zu wissen, wie lange, mit welcher Temperatur und mit wie viel Umdrehungen dies geschehen muss, damit am Ende der Walk aus der Maschine kommt, den man sich vorgestellt hatte- vor allem auch in der richtigen Größe! Das richtige Waschen ist also eine Kunst, die bei Stapf über Jahrzehnte perfektioniert wurde. „Wir haben unseren Strickmeister vor Ort sitzen. So können wir testen, welche Wolle funktioniert, welche Masche gut aussieht, welche Farben wir wählen sollen“, erzählt Irmgard Ponholzer, die seit mehr als 20 Jahren bei Stapf beschäftigt ist.
Bei Meterware wird der Stoff im Anschluss ans Walken getrocknet und in der Bügelpresse gedämpft, bevor er auf Rollen gewickelt zum Zuschnitt gebracht und weiterverarbeitet wird. So entstehen nicht nur reine Strick-Walkwaren, sondern auch Jacken und Mäntel in trendig-funktionellem Material-Mix.